Konterrevolutionäre Tendenzen in der ukrainischen Kultur seit dem Maidan
Dmitri Kowalewitsch
Zweifellos gestaltet sich die ukrainische Kultur heutzutage vielfältig. Gleichzeitig lassen sich an ihr recht schnell zwei gegenläufige Entwicklungen feststellen – eine progressive und eine reaktionäre. Interessant ist dabei, wie unterschiedlich beide Richtungen vom Staat behandelt werden. Nach dem Staatsstreich im Jahr 2014, dem sogenannten Euromaidan oder kurz »Maidan«, begann die neue Regierung, ethnischen Nationalismus aktiv zu fördern. Dazu schuf sie den Mythos von einer urtümlichen »idealen« ukrainischen Gesellschaft und begann gleichzeitig, die Entfaltung alternativer Kulturformen zu behindern.
Um ihre Macht zu sichern und Fördergelder aus NATO-Staaten zu erhalten, musste die Regierung unter Präsident Petro Poroschenko ein Feindbild von der russischen bzw. russischsprachigen Bevölkerung des Landes kreieren und im Rahmen der proklamierten »Dekommunisierung« alle Überbleibsel der sowjetischen Kultur beseitigen. Zu diesem Zweck sah sie sich veranlasst, einen weiteren Mythos zu schaffen – nämlich die kulturellen Errungenschaften der UdSSR als »Rückschritt« umzuinterpretieren.
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Übersetzung: Tibor Vogelsang
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2019, erhältlich ab dem 13. September 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.