Melodie & Rhythmus

40.000 Watt für Fidel

28.06.2016 14:23
Foto: Dietmar Koschmieder

Foto: Dietmar Koschmieder

Unterwegs trotz Blockade: Harry Belafonte, Paul McCartney, Wynton Marsalis, Die Toten Hosen, Manic Street Preachers, Billy Joel

Feature: Ulli Fausten

»Kuba war damals die rassistischste Insel von allen«
Harry Belafonte in Havanna, 2003
Harry Belafonte, geboren 1927 in New York City, war schon vor der Revolution häufig in Havanna aufgetreten. In einem Interview, das Sandra Levinson 2003 für Cuba Now führte, wurde der Entertainer, Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtler gefragt, was er von der Behauptung halte, es habe vor der Revolution in Kuba keinen Rassismus gegeben.
»Ich denke, dass Kuba von allen Inseln der Karibik, die alle ihr gerüttelt Maß an Rassismus aufzuweisen hatten, ohne Zweifel die rassistischste war, rassistischer als Jamaika oder Haiti oder viele andere«, lautete Belafontes Antwort. …

»Wir vertrauen darauf«
Die Manic Street Preachers im Teatro Karl Marx, Havanna, 2001
Die Manic Street Preachers hatten bereits als Cover für die Single-Auskopplung »The Masses Against the Classes« aus ihrem 2001er-Album »Know Your Enemy« die kubanische Flagge gewählt. Für ihre internationale Tournee, die in Kuba begann, bereitete die gleiche Fahne in Abmessungen von 8 mal 13 Metern das Bühnenbild. Sie zierte also nicht nur bei ihrem Auftritt im Karl-Marx-Theater die Rückwand des Podiums, sondern bei all den folgenden Konzerten auch. …

»Verrückt geworden?«
Die Toten Hosen im Balneario Universitario, Havanna, 2001
Los Pantalones Muertos. Hinter diesem Namen verbergen sich in wortwörtlicher Übersetzung: Die Toten Hosen. 2001 tauchten sie in Kuba auf. Campino meinte auf einer Pressekonferenz: »Wir werden uns weiterhin als eine Band des Volkes ansehen, und Revolution ist für uns eine Frage von Idealen. Als wir 18 waren, glaubten wir, die Welt verändern zu können. Jetzt sind wir fast 40 und stellen fest, dass es nicht möglich war, aber wenn man sich nicht seine Ideale bewahrt, ist man tot.« …

»Es lebe die Revolution«
Paul McCartney in Santiago de Cuba, 2006
Paul McCartneys Stippvisite in Santiago de Cuba am 12. Januar 2006 dauerte nur wenige Stunden. Die Stationen: Vom Flughafen ließ er sich, seine Frau und zwei Kinder in die Altstadt bringen, wo er zunächst die Morro-Festung besuchte und sich mit den Worten »Vielen Dank. Es lebe die Revolution« ins dortige Gästebuch eintrug – dies übrigens die einzige handfeste Spur seiner Anwesenheit auf der Insel. …

»Von Gefühlen überwältigt«
Wynton Marsalis im Teatro Mella, Havanna, 2010
Der 48-jährige Wynton Marsalis, einer der führenden Jazz-Trompeter der Vereinigten Staaten, besuchte mit dem New Yorker Jazz at Lincoln Center Orchestra die kubanische Hauptstadt. Eine Woche lang gaben sie Konzerte und Jam-Sessions in Havannas Teatro Mella – ein historisches Ereignis im Jazz-Bereich, das sich auf dem Album »Live in Cuba« festgehalten findet. …

»Musik für die Leute«
Billy Joel bei der Havana Jam 79
Innerhalb von vier Tagen liefen 1979 drei Konzerte des »Havana Jam« im Karl-Marx-Theater von Havanna. Mit dabei: Billy Joel, Kris Kristofferson, Rita Coolidge, Stephen Stills, Weather Report und John McLaughlin. Zwei DC-6 und eine C-46 mit 40 Tonnen Equipment waren auf dem Flughafen José Martí gelandet. CBS hatte 300.000 Dollar in das Projekt gesteckt, von jedem Konzert je eine LP zu produzieren. …

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 4/2016, erhältlich ab dem 1. Juli 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

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