
Foto: Kairos Film
Albernheit als Sprengmine des Prinzips der Arbeitsteilung: Helge Schneiders Gespräche mit Alexander Kluge
Sandra Fluhrer
Komik arbeitet mit Normverletzungen. Notgedrungen bestätigt sie dabei oft die Norm. Gesellschaftliche Normierungsprozesse scheinen sich gegenwärtig zu häufen. Lachkünste, die sich darauf stürzen, müssten das Prinzip der Norm in ihren Fundamenten berühren. Nur ein Auswuchs des Komischen ist derart maßlos: die Albernheit. Sie bewegt sich nach einhelliger Meinung der Forschung jenseits spezifischer Ideologiekritik an den äußeren Grenzlinien des Verstandesmäßigen. Sie tangiert nicht spezifische gesellschaftliche Repräsentationssysteme, sondern die Ordnung der Repräsentation überhaupt. Mit Walter Benjamin ließe sich die Albernheit als »reiner Spaß« beschreiben, frei von Sinn, Zweck und Bezugssystem. Albernheit ist zuletzt im Kurs gefallen. In den Fernsehgesprächen zwischen Alexander Kluge und Helge Schneider hat sie ein Asyl gefunden.
Seit 2006 ist Helge Schneider ein regelmäßiger Gast in Kluges Kulturmagazinen. Der Komiker, Musiker, Filmemacher und Schriftsteller schlüpft jeweils in eine oder mehrere Rollen, ist Willi Kunze, Großstadtförster in New York City; Max von Gerlach, Studienrat und Major; ein namenloser Berufsberater für Revolutionäre in der dritten Generation; Kees van Kerkche, Bärenfreund; Igor Crantz, Clownologe; Nicki Onassis-Kühlscheidt, griechischer Reeder; Atze Mückert, arbeitsloser Marx-Kenner. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 13. März 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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