
Foto (Montage): Reuters, Pixabay / Andreas N
Die Wiener Liederschreiber-Tradition wirkt mit viel schwarzem Humor bis in die Gegenwart – auch als beißende Kritik der herrschenden Verhältnisse
Sabine Fuchs
Es bedient fast zu viele Wien-Klischees auf einmal, dass der Musiker Voodoo Jürgens einmal eine Konditorlehre bei der ehemaligen »kaiserlichen und königlichen Hofzuckerbäckerei« Demel begonnen und nebenbei als Friedhofsgärtner gearbeitet hat. Das Vergangenheitsselige neben dem Süßlichen, dazu eine große Portion schwarzer Humor − das passt zu Österreichs Hauptstadt und auch zu dem Dialektsänger, in dessen erstem Hit »Heite grob ma Tote aus« es semantisch durchaus mehrdeutig, aber eindeutig makaber heißt: »Heit kräu ma ausn Schneckenhaus/ Heit loss ma unsre Kinder z’Haus/ Heit speim ma is Essn aus/ Heit geh ma auf an Leichenschmaus/ Jo heite grob ma Tote aus.«
Jürgens, der jüngst mit seinem 2019 erschienenen Album »’S klane Glücksspiel« auch in Deutschland auf Tour war, steht damit in einer Tradition des schwarzen Humors, deren Ausgangspunkt lange vor Beginn der Karrieren der gegenwärtigen Hoffnungsträger der österreichischen Musikszene zu suchen ist. Der Journalist, Autor und Musiker Fritz Ostermayer hat das einmal so zusammengefasst: …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 13. März 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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