
Banda Bassotti bei Fotoaufnahmen für das Cover ihres zweiten Albums »Avanzo de cantiere«, 1995
Foto: Privat
Der Kopf der legendären Ska-Punk-Band Banda Bassotti über seine Lebenserinnerungen
Interview: Maciej Zurowsk
Banda Bassotti müssen schon seit ihrer Gründung 1987 niemandem mehr beweisen, dass sie es ernst meinen mit dem Sozialismus. Bevor sie Ende des Jahres ein neues Album veröffentlichen werden, hat David Cacchione – Mitglied des antifaschistischen Handwerkerkollektivs und Manager der 1987 gegründeten gleichnamigen Ska-Punk-Combo –, nun seine bereits auf Italienisch erschienenen Lebenserinnerungen dem spanischsprachigen Publikum zugänglich gemacht. Eine gute Gelegenheit, ihm ein paar Fragen zu stellen. M&R sprach mit Cacchione über das Selbstverständnis der Gruppe, ihre internationale Solidaritätsarbeit und Probleme, mit denen kommunistische Projekte heute zu kämpfen haben.
Ihre Memoiren vermitteln nicht den Eindruck, dass Banda Bassotti eine konventionelle linke Rockband ist, die kritische Verse schreibt, um anschließend auf US-Tour zu gehen, sich regelmäßig zuzudröhnen und mit Groupies zu vergnügen.
Banda Bassotti war anfangs nur eine Gruppe von Freunden und Genossen. Wir waren Gerüstbauer für Konzerte und andere Veranstaltungen. Eines Tages beschlossen wir, dass wir auch einmal auf einer Bühne stehen wollten, und gründeten eine Band. Dazu hat uns auch unser 2018 verstorbener Gitarrist Angelo »Sigaro« Conti angespornt, der bereits bei Fuori dal Ghetto gespielt hatte. Alles, worüber wir singen, leben wir auch: Unser Kampf findet immer zunächst auf der Straße und dann erst auf der Bühne statt. Wir wollen nicht nur von Revolution singen, sondern uns auch die Finger schmutzig machen. Dazu gehört, in andere Länder zu gehen und unsere Hilfe anzubieten. Die »Sex-and-Drugs-and-Rock-’n’-Roll«- Attitüde ist uns von jeher fremd.
Sie schreiben ja auch, dass BandaBassotti-Mitglieder in erster Linie Arbeiter sind.
Wir sind zwar in aller Herren Länder aufgetreten, haben dort aber immer auch gearbeitet. …
[≡] David Cacchione
Toda una vida
Las memorias de uno de los fundadores de Banda Bassotti
Desacorde Ediciones
272 Seiten
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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