Der Grandseigneur des italienischen Chansons wird mit einer Filmhommage geehrt
Interview: Bastian Tebarth
Der piemontesische Sänger, Komponist und Pianist Paolo Conte wurde 1968 mit seinem Lied »Azzurro« bekannt, das in der Interpretation von Adriano Celentano zu einem Welthit wurde. Darauf folgte eine Karriere als allseits gefeierter Cantautore, dessen einzigartige Mischung aus jazzinspirierter Musik und surreal-humorvollen Texten ihm eine treue Gefolgschaft in seinem Heimatland, aber auch in Frankreich und Deutschland sicherte. Diesen Herbst kommt der Dokumentarfilm »Via con me« in die Kinos, in dem der mittlerweile 84-Jährige ausführlich aus seinem bewegten Künstlerleben erzählt. M&R sprach mit ihm vorab über Fortschritt und Rückständigkeit, Lob und Kritik und andere Gegensätze, die ihn und sein Schaffen prägen.
Herr Conte, Sie haben einmal gesagt, dass der Jazz der 1920er-Jahre revolutionärer gewesen sei als freiere Formen, die danach kamen, etwa der Bebop in den 40ern. Wie kommen Sie darauf?
In den 1920er-Jahren gab es dank so großer Musikerpersönlichkeiten wie Louis Armstrong, Jelly Roll Morton, Earl Hines, Sidney Bechet und Bessie Smith einen Bruch in der Evolution – einen Übergang von einer sich selbst bewusst gewordenen Volksmusik hin zu einer großen Kunstform. Diese Entwicklung setzte sich dann mit Duke Ellington, Teddy Wilson und Art Tatum fort. Die nachfolgenden Revolutionen verstehe ich als kleine innerhalb dieser großen Revolution. …
[≡] Paolo Conte
Via con me
Regie: Giorgio Verdelli
Prokino Filmverleih
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.