Die Flötistin und Klarinettistin Niurka González und ihre Probleme in Krisenzeiten. Eine Erzählung
Marta Sosa *
Ich lernte das nette Mädchen eines unvergesslichen Tages in Havanna kennen. Die Schönheit der Natur und das exquisite Essen im Ökorestaurant des Botanischen Gartens ergänzten einander, und im Hintergrund erklang an jenem Sonntag die Flöte von Niurka González. Die Musik verzauberte mich.
Im November 1995 traf ich sie wieder – eine junge Frau von 18 Jahren, die so bescheiden wie überzeugt war, ihre Ziele zu erreichen, ungeachtet der Schwierigkeiten, die es in jenen Jahren gab. Ihr selbst habe die Krise geholfen zu erkennen, dass sie Musik machen wolle. Und dass es das sei, was sie am meisten liebe. Obwohl: Manchmal falle es schwer, nicht den Mut zu verlieren.
Mit elf Jahren kam sie auf das Musikkonservatorium. Als sie zwölf war, erhielt sie eine Klarinette geschenkt. Die sei ihr dann gestohlen worden. Schicksal? »Wenn das nicht geschehen wäre, hätte ich nicht mit dem Flötenspiel begonnen.« Mit 17 trat sie in Spanien auf mit einem 19-jährigen Geiger und einer 20-jährigen Pianistin. Ein junges Ensemble. Die Konzertgagen spendeten sie für die Kunstschulen in Kuba. 10.000 Dollar für Instrumente. Und mancher dort wunderte sich, warum sie das taten. »Als wir ankamen, dachten sie bestimmt: Diese drei kleinen Kubaner werden Son oder Rumba spielen. Als sie uns dann hörten, blieb ihnen der Mund offen stehen. Es waren drei Monate, die mich haben reifen lassen.«
* Marta Sosa lebt und arbeitet in Cuernavaca (Mexiko) als Physiotherapeutin.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 4/2016, erhältlich ab dem 1. Juli 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.