
Foto: Melhem Rizk
HEIMAT: Beirut, Berlin
MUSIKER: Charlie Rayne (voc, g, har)
LAUFBAHN: Der Sound verrät nicht, dass dieser Junge erst aus Beirut nach Berlin gezogen ist. Wenn der bärtige Lockenkopf mit der Gitarre und der Mundharmonika auf der Bühne steht, denkt man eher an die USA als an Nahost. Bob Dylan kommt einem in den Sinn. Doch die Amerikanische Universität in Beirut hat sich zur Brutstätte für Bands entwickelt. Auch Charlie Rayne hat dort studiert – und sich nebenher seine beeindruckende Gitarrentechnik angeeignet. Irgendwann brauchte er eine Pause vom heimischen Biotop: Er zog durch Europa und blieb in Berlin hängen. Wegen der Energie der Stadt, sagt er.
ZITAT: »When the sun finally sets / I’m a-start heading west / I’ve no reason to stay in the east.«
ZUKUNFTSMUSIK: Charlie nimmt auf Kassette auf. Das passt zu seinen Songs, die mühelos mit dem Vermächtnis des Folk spielen. In der Heimat lieferte er ein Mosaiksteinchen zur Beiruter Indie-Szene. Die Musiklandschaft der Wahlheimat Berlin bereichert er mit einer kräftig warmen Farbe, die hier so gar nicht mehr gemischt wird.
Charlie Rayne Wider Waters
Bandcamp
charlierayne.bandcamp.com
Der Beitrag erscheint in der Melodie und Rhythmus 4/2015, erhältlich ab dem 26. Juni 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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