»Fall Barbarossa«
Ein Kommentar von Arnold Schölzel
Am 22. Juni jährt sich der faschistische Überfall auf die Sowjetunion zum 80. Mal. Er wurde von deutscher Seite als kolonialer Raubkrieg geführt. Die NS-Tötungsvorschriften und -Vernichtungsbefehle bildeten einen Kodex der Ausrottung der »jüdisch-bolschewistischen« Staats- und Gesellschaftsordnung in der UdSSR. Die Bevölkerung der Sowjetunion, etwa 190 Millionen Menschen, sollte rasch um 30 bis 50 Millionen Menschen »reduziert« werden. Bis zum Sieg über Deutschland am 9. Mai 1945 starben etwa 27 Millionen Sowjetbürger, etwa 15 Millionen davon waren Soldaten. Von mehr als fünf Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen kamen 3,3 Millionen ums Leben, etwa 1,5 Millionen allein im Herbst und Winter 1941. Ihr Tod durch Hunger und Entkräftung war vor Kriegsbeginn kalkuliert worden. Deutsche zerstörten in der Sowjetunion 1.710 Städte, 70.000 Dörfer, 32.000 Fabriken, 2.766 Kirchen und Klöster, 4.000 Bibliotheken und 427 Museen.
In der alten Bundesrepublik spielte das Datum 22. Juni so gut wie keine Rolle. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 3/2021, erhältlich ab dem 18. Juni 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.