Fotos (Montage): alle: DPA / Kay Nietfeld / Hannibal Hanschke / Sophia Kembowski / Sebastian Gollnow
Die Bundeswehr verpulvert Unsummen für ihre Werbeoffensiven mit Musikkorps
Matthias Rude
Nach innen soll sie die Truppenmoral stärken, nach außen ein positives Image vermitteln und bei der Nachwuchsrekrutierung helfen: Militärmusik. Seit Kurzem und pünktlich zum Großmanöver »Defender 2020«, das noch bis Mai laufen wird, ist sie in Deutschland wieder so präsent wie schon lange nicht mehr: »Genau wie die ganze Bundeswehr waren zwischenzeitlich auch die Militärmusikeinheiten auf Schrumpfkurs. Dieser Trend ist spätestens mit der Neugründung an der Nordseeküste umgekehrt«, kommentierte die Taz im vergangenen November die Wiederbelebung des Marinemusikkorps Wilhelmshaven. 15 Jahre zuvor hatte der Bundesrechnungshof die Streitkräfte zu Sparmaßnahmen im Bereich Musik angehalten, weil nach dem Ende des Kalten Krieges die fürs »klingende Spiel« zuständigen Einheiten proportional nicht gleichermaßen kleiner geworden waren wie der Rest der Armee. Bis 2014 waren deshalb vier Musikkorps aufgelöst worden, darunter auch das Wilhelmshavener.
Der gegenwärtige, sich seit 2017 abzeichnende Kurswechsel geht, wie der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei-Bundestagsabgeordneten Tobias Pflüger und Kathrin Vogler zu entnehmen ist, mit einer deutlichen Kostensteigerung einher: Gab die Bundeswehr 2014 noch knapp 6,5 Millionen Euro jährlich für ihre Orchester aus, so liegen die Kosten seit drei Jahren konstant bei über zehn Millionen Euro – ohne Personalkosten. 2019 waren es sogar mehr als 12,3 Millionen. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 13. März 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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