Die Villa der Künste und der Musik erzählt von zwei Epochen
Gloria Fernandez
Ein denkwürdiger Rumba-Abend im Grünen neigt sich seinem Ende zu. Drei Dutzend Musikanten, meist weiß gekleidet, sammeln sich auf der Freitreppe vor dem Gebäude. Eine fünfköpfige Rhythmusgruppe schafft einen ekstatischen Soundteppich. Der Sonero singt seine ersten Zeilen, der Refrain wird vom vielstimmigen Chor wiederholt, synkopischer Wechselgesang, Tänzer umgarnt Tänzerin mit gewagten Sprüngen, ein Werben, ein Ringen – afrokubanisches Melodram unter den Säulen einer schlossartigen Villa.
Der Ort des aufregenden Geschehens, heute Sitz der kubanischen Schriftstellerund Künstlerunion (UNEAC), steht für Geschichte. Kapitel eins spielt vor der Revolution 1959, als die USA mittels ihres Statthalters Fulgencio Batista ihre neokolonialistische Herrschaft ausübten. In jener Epoche residierte die mächtige Familie Gelats in dem Gebäude, einem Traum ganz in Weiß, gebaut 1920 von den Architekten Rafecas und Tonareli, gelegen an der 17. Straße, Ecke Calle H in Havanna-Vedado. »Niemand weiter wohnte dort«, erzählt Ciro Bianchi Ross, Journalist und Autor, Spezialist für die Historie Havannas.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 4/2016, erhältlich ab dem 1. Juli 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.