Gedanken zum Umbau des Urheberrechts
Text: Manfred Maurenbrecher, Foto: Mario Vedder
Eine Talkrunde im Fernsehen vor ein paar Wochen. Jorgo Chatzimarkakis, Doppelstaatsbürger, kretischer Herkunft und deutscher Politiker, spricht von der Mitverantwortung deutscher Politik an der Verschuldung Griechenlands, von den niedrigen Lohnstückkosten hier und der damit erkauften Exportfähigkeit deutscher Waren, die anderswo die Sozialsysteme als unfinanzierbar zusammenbrechen lässt. Er argumentiert wie ein Linker und ist doch in der FDP. Schließlich kennt er Griechen, die es unverschuldet in dem produzierten Elend aushalten müssen. Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
Auch der im gleichen Talk sitzende Söder, CSU, Platzhalter der Regierungspolitik, Populist, bestätigt den Satz – ein Brocken Dumpfheit, gepaart mit Gefallsucht: »Die Deutschen fleißig, die Griechen faul …« Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
Unterschiedliche Lebenswirklichkeit prägt auch den Urheberrechtsstreit. Dass ein netzaffiner Kombinierer, der herausgefunden hat, wie viel schnelles Geld man mit einer Tauschbörse an der Weitergabe von Userinformationen verdienen kann, jede Abgabe an Verwertungsgesellschaften als Hemmschuh versteht, überrascht nicht. Zumal die Tauschobjekte, für die er da zahlen soll, für ihn nur der Köder sind, um an die Daten der Nutzer zu kommen. Genauso liegt es nah, dass ein Liedermacher, der jahrzehntelang an die Lizenzierung seiner Werke gewöhnt war, wenn sie aufgeführt oder auf Tonträgern verkauft wurden, sich wundert, wenn diese Einnahmequelle plötzlich versiegen soll.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 4/2012, erhältlich ab dem 29. Juni 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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