Konstantin Wecker will auch und gerade in finsteren Zeiten mit der Kraft der Poesie die Möglichkeit des Unmöglichen entfalten
Interview: Susann Witt-Stahl
Der Liedermacher legt nach sechs Jahren ein neues Album mit einem 14-teiligen Liederzyklus und drei weiteren Stücken vor. Darunter eine Aktualisierung von »Willy« und andere Songs, in denen er auf der Alternativlosigkeit einer radikalen Wende weg von unserer inhumanen neoliberalen Gesellschaftsordnung, hin zu einer auf Solidarität errichteten herrschaftslosen Lebenswelt beharrt. M&R sprach mit Konstantin Wecker über die Macht der Musen, über Alter und Aufbruch und die Gefahren für die Kunst in der Pandemiekrise.
Auf »Utopia« findet sich erstmals auf einem Studioalbum eingesprochene Lyrik. Poesie spielt für Sie offenbar eine wachsende Rolle?
In meinen Gedichten drückt sich aus, was mein Verstand noch gar nicht ganz wahrhaben will. In schweren Zeiten, etwa als ich Drogenprobleme hatte, bin ich mir mit meinen eigenen Gedichten auf die Schliche gekommen. Auf dem neuen Album beschäftige ich mich sehr mit dem Alter. In meinem Lied »Bin ich endlich angekommen?« heißt es: »Sich stets weiter selbst begegnen ist des Alters Pflicht.« Das ist eigentlich eine innere Notwendigkeit, wenn man wie ich 74 ist. Aber im Alltag versucht man, es außen vor zu lassen und ewig jung zu bleiben [lacht].
Aus Ihren Gedichten spricht der alte weise Mann, aber in vielen Ihrer Melodien und Klavierläufen tollen Sie herum wie ein Welpe auf der Wiese …
Das ist der Zauber der Musik. Ich erinnere mich an meine Auftritte mit dem großen Saxofonisten Charlie Mariano Anfang der 90er. …
[≡] Konstantin Wecker
Utopia
Sturm & Klang
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 3/2021, erhältlich ab dem 18. Juni 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.