
Illustration: Eva Schönfeld
Tokyo calling
Ian Martin
Wenn es ein Bild gibt, das die japanische Musikindustrie im 21. Jahrhundert beschreibt, dann dieses: Ein 21-jähriges Mädchen mit kahlrasiertem Schädel schluchzt in die Kamera und bettelt um Vergebung. Ihr Vergehen: Sie hatte einen Freund – etwas, das nach den Regeln des riesigen Bubblegum-Pop-Universums, dem sie angehörte, strikt verboten ist.
Der Vorfall ereignete sich 2013. Das Mädchen heißt Minami Minegishi, und sie ist Mitglied der Band AKB48 – eine sogenannte Idol-Girlgroup, bestehend aus zahlreichen Sängerinnen, deren phänomenaler kommerzieller Erfolg die japanische Musiklandschaft verändert hat. Gleichzeitig hat er eine Debatte angestoßen, die deutlich macht, wie eng Pop und Politik miteinander verflochten sind in einem Land, das auf den internationalen Ranglisten der Frauenemanzipation stets auf den hintersten Plätzen dümpelt.
Ian Martin
betreibt das Blog „Clear and Refreshing“ und arbeitet seit über zehn Jahren als Musikjournalist, Konzertveranstalter und Label-Besitzer in Tokio. Auf der Suche nach neuer Musik ist der Brite viel in Japans Präfekturen unterwegs. Foto: Matt Schley
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 5/2016, erhältlich ab dem 2. September 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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