
Foto: Gabi Porter
80 Jahre Blue Note: Label-Chef Don Was über Jazz als sozialkritischen Kommentar
Interview: Dagmar Leischow
Dreadlocks, Hut, dunkle Sonnenbrille, Flip-Flops: Man sieht auf den ersten Blick, dass Don Was, 66, ein lässiger Typ ist. Der Musiker und Produzent wurde 2012 Chef des Labels Blue Note, das in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. M&R traf den US-Amerikaner im Berliner Büro seiner Plattenfirma und ließ ihn deren Geschichte Revue passieren.
Blue Note wurde 1939 von den deutsch-jüdischen Emigranten Alfred Lion und Francis Wolff in New York gegründet. War das Label für schwarze Musiker ein Zufluchtsort vor der rassistischen Gesellschaft der USA?
Mit Sicherheit. Weil Alfred Lion und Francis Wolff vor den Nazis geflohen waren, wussten sie genau, was es bedeutet, ein Underdog zu sein. Das hat sie mit den schwarzen Künstlern verbunden. Ich denke, sie betrachteten sie als Seelenverwandte. Vielleicht war das der Grund, warum die beiden deren Musik so liebten und sie besser verstanden als mancher Amerikaner.
Jazz wurde damals in den USA als »Rassenmusik« abqualifiziert.
Weil viele Menschen Vorbehalte wegen der Hautfarbe der Musiker hatten. Für Lion und Wolff war das aber nie ein Thema.
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Blue Note Review: Volume 2 – Spirit & Time
Blue Note
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 3/2019, erhältlich ab dem 14. Juni 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.