
Foto: Alexandre Meneghini / Reuters
Medienprojekt gegen antikubanische Hetze
Bereits Ende vergangenen Jahres machte der unabhängige Zusammenschluss von investigativen Journalisten und Filmemachern mit der dreiteiligen Dokumentation »War on Cuba« auf sich aufmerksam – produziert von keinem Geringeren als Oliver Stone und dem Schauspieler Danny Glover.
Belly of the Beast war im Januar 2020 von dem US-amerikanischen Regisseur Reed Lindsay gegründet worden, der seit 2007 sozialkritische Videos dreht. Beteiligt sind neben kritischen Journalisten aus den USA, die für Zeitungen und Magazine wie The Guardian und The New York Review of Books schreiben, auch Kollegen aus Kuba. Darunter etwa Liz Oliva Fernández, die zuvor beim ICRT, dem staatlichen kubanischen Rundfunk, gearbeitet hat. Belly of the Beast berichtet über ein Land, »in dem jeder Aspekt des Lebens von sechs Jahrzehnten Wirtschaftskrieg geprägt ist, der von der mächtigsten Regierung der Welt geführt wird«, heißt es auf der Webseite des Projekts. Es will objektive Einblicke in das Alltagsleben in Kuba geben, die nicht vom Narrativ rechter Exilkubaner geprägt sind.
Jüngst dokumentierte Belly of the Beast die Antiregierungsproteste in Kuba. Ohne die Demonstranten pauschal zu verurteilen oder Polizeigewalt zu beschönigen, wurde in kurzen Videos darüber aufgeklärt, dass das US-Embargo der Hauptgrund für die schlechte Versorgungslage ist. Dabei wurde die Agitation exilkubanischer US-Politiker für eine militärische Intervention mit Stimmen aus dem Volk kontrastiert. Die Kubaner lehnen eine Einmischung von außen mit großer Mehrheit ab, denn sie wollen – wie es eine junge Frau in einem der Filmberichte formuliert – »weder, dass Kuba ein weiterer Stern auf der Flagge eines anderen Landes, noch, dass es dessen Kolonie wird«
red
Der Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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