60 Jahre Kubanische Revolution
Der Journalist und Leiter des kubanischen Theorieorgans Cuba Socialista über die Rolle der Kultur in der Revolution
Enrique Ubieta Gómez
Die Revolutionen des 20. Jahrhunderts vollzogen sich in Ländern mit mangelhaft entwickelten Bildungssystemen an der Peripherie des globalen Kapitalismus, nicht außerhalb seiner Grenzen. Es ist wichtig zu verstehen, dass es ein Außerhalb nicht gibt, denn er umfasst alles und alle: die »entwickelten« – oder wie es Roberto Fernández Retamar formulierte: unterentwickelnden – und die unterentwickelten Länder, die Einwohner der großen Städte, die unter Bedingungen der Leibeigenschaft lebenden Bauern und die Stämme in den Urwäldern. Wenn wir diese Tatsache berücksichtigen, wird man die Bedeutung der Kultur für diese Revolutionen verstehen. Es war notwendig, die Bevölkerung zu alphabetisieren und sie von einem schlechten kapitalistischen in ein sozialistisches Bildungswesen zu überführen – nicht nur damit sie Lesen und Schreiben lernten, sondern auch damit sie ihre Klassenfeinde erkennen konnten (Alphabetisieren bedeutet im Übrigen auch, dass die europäischen Arbeiter verstehen, dass ihre Feinde nicht die Migranten des Südens, sondern nationale und transnationale Oligarchien sind). Es war notwendig, eine Kulturrevolution zu entfesseln, die das Wissen und das Fühlen fördert, die die Menschen zu Protagonisten der Veränderungen machte, die stattfinden sollten, und die aus den »blinden« Massen Kollektive bewusst handelnder Individuen formte.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.