Wie 1965 die Verquickung von Pop und Politik von den USA nach West-Deutschland schwappte
Text: Ulrich Grunert, Foto: Sven Simon
In den USA hat das Engagement und die Parteinahme der Popstars seit über achtzig Jahren Tradition. Kein Wunder, dass im Präsidentschaftswahlkampf 2012 sowohl Barack Obama als auch Herausforderer Mitt Romney von diversen Größen aus der Film- und Musikbranche unterstützt wurden: Madonna, Lady Gaga, Katy Perry, James Taylor, die Foo Fighters und Steve Wonder sangen für Obamas Wiederwahl, während Kid Rock, Gene Simmons und Ted Nugent für den Herausforderer Mitt Romney Reklame machten. Sie taten nur, was seit vielen Jahrzehnten für Künstler in den USA dazugehörte: Stellung beziehen.
In Westdeutschland dauerte es bis zum 5. Bundestagswahlkampf im Herbst 1965, bis sich zum ersten Mal eine zarte Liaison zwischen Pop und Politik bemerkbar machte.
Die SPD wollte endlich einmal einen Wahlkampf um die Bundeskanzlerschaft für sich entscheiden und brachte US-amerikanische PR-Methoden ins Spiel. Weg mit bescheidenen Mitteln und ungelenker Rhetorik, hieß die Devise. Zum ersten Mal bestellte die Partei für den Wahlkampf eine bunte Mischung aus Schlagern und Beat – natürlich zu »branchenüblichen Gagen, nicht zu Freundschaftspreisen«, wie der Berliner SPD-Landesverband betonte.
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