Charlie Haden war nicht allein ein Pionier des Free Jazz. Er engagierte sich auch gegen Faschismus, Krieg und Unterdrückung
Noah Zeise
Genuin war der Jazz eine subversive Kunst, die Stimme des schwarzen Amerika und später auch der Bürgerrechtsbewegung. Zwar sind die meisten seiner Genres und Stile längst kommerzialisiert, als bürgerliches Bildungsgut domestiziert oder zur Hintergrundmusik degradiert, während Protest sich mittlerweile über andere Musiken artikuliert. Ein denkwürdiges Beispiel für die subversive Kraft des Jazz aber bleibt ein Projekt, das der im vergangenen Jahr verstorbene Bassist Charlie Haden 1969 ins Leben gerufen hat: das Liberation Music Orchestra.
Damals heizte der frisch gewählte US-Präsident Nixon den Vietnamkrieg noch weiter an und ließ auch Kambodscha mit Flächenbombardements überziehen. Nie zuvor habe er politisch Stellung bezogen, aber diesmal musste er etwas tun, erinnerte sich Haden 2006 im Interview mit Amy Goodman: »Vielleicht könnte ich Lieder aus dem Spanischen Bürgerkrieg spielen oder einen Song schreiben über meinen Helden Che Guevara […]. Ich könnte ein Stück komponieren über den Parteitag der Demokraten 1968 in Chicago, bei dem auf der Straße die Leute von der Polizei verprügelt und inhaftiert wurden.«
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 3/2015, erhältlich ab dem 30. April 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.