Die Ärzte stellen im 30. Jahr ihrer Existenz eine entscheidende Frage
Text: Thomas Winkler, Fotos: Nela König, Jörg Steinmetz
Man hätte ja gar nicht damit angefangen. Aber wenn Die Ärzte selber ständig damit anfangen? Dann spricht man halt noch mal drüber. Über Punkrock. 36 Jahre, nachdem ihn die Ramones erfunden haben, 35 Jahre, nachdem ihn die Sex Pistols erfolgreich geklaut haben, 30 Jahre, nachdem Die Ärzte begannen, sich ihren ganz eigenen Reim auf ihn zu machen.
Denn das Album, mit dem Die Ärzte feiern, nun halb so alt zu sein wie die Rolling Stones, trägt nicht nur den hingerotzten Titel »auch«, es beginnt auch gleich mit einem Lied, das schon im Titel besorgt fragt: »Ist das noch Punkrock?«. Die Antwort, die im Text gegeben wird, ist nicht allzu ermutigend: »Ich glaube nicht.« Kurz darauf, in einem Stück, das »Freundschaft ist Kunst« heißt, stellen sie dann ernüchtert fest: »Punk ist jetzt der neue Mainstream.« Diese Songs sind nicht nur bedauernd, nicht nur frustriert, sondern auch ironisch und hinterfragend. Aber: Farin Urlaub, Bela B. und Rodrigo González haben vielleicht keine einheitliche Meinung zum Thema. Doch eins ist sicher: Die Sache mit dem Punkrock treibt sie immer noch um.
Doch warum bloß? Nach 30 Jahren, in denen der Erfolg gegen alle Erwartungen – auch ihre eigenen übrigens – immer weiter wuchs. Nach Goldenen Schallplatten, ausverkauften Tourneen und einem solch gefestigten Status und lang anhaltenden Erfolg, den in diesem Land bestenfalls noch Die Toten Hosen oder Herbert Grönemeyer aufzuweisen haben.
Die Ärzte auch
Hot Action Records/Universal
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Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 3/2012, erhältlich ab dem 27. April 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.