Der Schriftsteller Dietmar Dath über das Verhältnis von Science-Fiction und Popmusik
Interview: Matthias Rude
Seine Romane handeln von »Darwin, Marx, Fantasy, Heavy Metal, Zombies und Gentechnik«, wie ein Spiegel-Autor einmal schrieb. Schon zweimal erhielt Dath mit dem Kurd-Laßwitz-Preis die wichtigste deutschsprachige Auszeichnung für Science-Fiction-Literatur. In Aufsätzen und Artikeln hat er auch den Zusammenhang von Pop und Science-Fiction thematisiert. Die M&R-Redaktion hat ihn dazu befragt.
Sie meinen, in einem historischen Augenblick hätten sowohl Science-Fiction als auch Popmusik von der gleichen Zukunft gesprochen: während des Aufbruchs der Jugend in den 60er-Jahren. Um welche Zukunft ging es?
Für die Popmusik war dieser »Aufbruch« vor allem etwas, das den Besitzenden stets unlieb ist – nämlich »Anspruchshaltung«: Der Krieg hatte in den kapitalistischen Industriestaaten einen Boom und Vollbeschäftigung nach sich gezogen. Die westlichen Kleinbürgerkinder – die Hauptklientel von Pop – konnten sich Jobs und Wohnungen aussuchen. Die Zugewinne an Spielraum führten zur Erkundung des auch über Drogen zugänglich gewordenen »Inner Space«, der als Sound-Reservoir wiederum gern mit dem »Outer Space« der Annehmlichkeiten der Epoche kurzgeschlossen oder verwechselt wurde.
Können Sie musikalische Beispiele dafür nennen?
Es gibt viele: Hendrix, die Byrds, die kosmische Spätphase der Beatles, Hawkwind, der frühe Bowie, John Coltrane, Alice Coltrane, die Silver Apples oder Sun Ra.
Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 2/2016, erhältlich ab dem 26. Februar 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.