
Ein Ergebnis der Thatcher-Politik: verwüstete Straße in Tottenham 1985
Foto: Picture Alliance / Empics
James Graham Ballard und John Foxx – Dystopie und Pop im Dialog
Diego Castro
Ein Mann – weißes Hemd, schwarze Krawatte, Seitenscheitel – steht in einem dunklen Raum. Er streckt seinen Arm aus nach einem Quader aus gleißend hellem Licht. Ein Fenster ins Unbekannte. Das Licht ist künstlich. Ein Griff in eine andere Dimension. Keine jenseitige Welt, kein verwunschener Garten, in dem der Morgentau Lysergsäure enthält. Die andere Seite ist elektrisch. Netzbrummen birgt verborgenes Potenzial des Jetzt. Eine unbekannte Dimension, in der sich Mensch mit Technik vernetzt, in welcher Technologie und Psychologie eins werden.
Der Mann auf dem Bild ist John Foxx. Und »Metamatic« der Titel des ersten Soloalbums des ehemaligen Sängers von Ultravox. Es war wohl das nachhaltig wichtigste und einflussreichste britische Album des Jahres 1980 – obwohl es nur Platz 18 der Charts erreichte. Im Jahre 1 nach Margaret Thatchers Ernennung zur Premierministerin war es der Soundtrack zur sozialen Kälte des beginnenden Thatcherismus. Der neoliberale Kurs der Eisernen Lady löste soziale Desintegration aus. Visionär griff Foxx den desaströsen Auswirkungen auf Arbeitswelt und Umwelt mit seiner Verarbeitung der dystopischen Welten des Autors James Graham Ballard vor. Dessen düstere Zukunftsaussichten lagen in greifbarer Nähe. Bereits die vergangene politische Episode hatte ausgerechnet unter Labour die Talfahrt des britischen Staates eingeleitet. Seit 1977 sank der Lebensstandard unaufhaltsam. Träume zerplatzten. John Foxx beschrieb die Zukunft nach dem »No Future«.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 2/2016, erhältlich ab dem 26. Februar 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.