
Foto: Cubahora
Die US-amerikanische Sanktionspolitik setzt den Kulturschaffenden in Kuba gewaltig zu. Aber sie leisten Widerstand mit einer Kraft, die seit der Revolution unerschöpflich ist – Kreativität
Lynn Kühl
Die kulturelle Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft in all ihren Ausdrucksformen gehört zu den Prioritäten Kubas. Neben ausgezeichneten Universitäten sind Kunstschulen über das ganze Land verteilt, an denen Menschen jedes Alters eine umfassende Ausbildung genießen können. Die Arbeiten kubanischer Musiker, Literaten und anderer Künstler werden auch von einem breiten internationalen Publikum hoch geschätzt und brachten jahrelang einen vielseitigen interkulturellen Austausch mit sich. Die 2019 erneut angezogenen US-Sanktionen schränken jedoch die Entfaltungsmöglichkeiten für Kunst und Kultur auf der Insel dramatisch ein.
Die USA würden »auf hochmütige Weise« jeglichen Multilateralismus untergraben, erklärte der Schriftsteller und ehemalige Kulturminister Kubas, Abel Prieto, unlängst in einer Videobotschaft. Mit Einschüchterungen und unilateralen Sanktionen sollen andere Länder gefügig gemacht werden. »Ihre Regierung schwingt dreiste und peinliche Reden wie aus einem alten Western. Die Sprache des Faschismus mit all seinem Hass, Rassismus, seiner Intoleranz und messianischen Überlegenheit lebt im Diskurs dieses sich im Niedergang befindlichen Imperiums wieder auf.«
»Der Alltag in Kuba ist ziemlich kompliziert geworden. Die Menschen fürchten, dass die Situation außer Kontrolle geraten und sich die Lage noch weiter verschlechtern könnte. Die Suche nach Lebensmitteln und unverzichtbaren Gütern für das alltägliche Leben ist zu einer Herausforderung geworden, und die Ungewissheit über die Zukunft der Arbeitsbedingungen beunruhigt den Kultursektor sehr«, berichtet Eme Alfonso, Sängerin und künstlerische Leiterin des internationalen Festivals Havanna World Music, im Gespräch mit M&R. »Wir befanden uns gerade in einer Zeit der Innovation, des Lernens und der Neuausrichtung, und es ist schon schwer genug, gleichzeitig mit einer globalen Pandemie zu tun zu haben, die viele Tausend Menschenleben bedroht. Wenn dann aber noch inhumane Blockademaßnahmen hinzukommen, wird die Überlebensfrage zu einem kaum zu lösenden Problem.« Die neuen Sanktionen hätten die Lage für die Kulturschaffenden so verschlimmert, dass sie unerträglich geworden sei, so Alfonso weiter. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2021, erhältlich ab dem 18. Dezember 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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