»Ja, das war die Stimme von Johnny Cash«: Zu den großen gelungenen Rock-Biografien im Spielfilm gehört zuvorderst »Walk The Line«
Text: Matthias von Viereck, Fotos: dpa, AP
Im Mai wird der Tod von June Carter Cash nun schon zehn Jahre zurückliegen. Ihr Mann, Johnny Cash folgte ihr am zwölften September 2003, vier Monate danach. Ziemlich genau sieben Jahre wiederum ist es her, dass »Walk The Line« in den hiesigen Kinos anlief. Der Streifen, hierzulande am 2. Februar 2006 uraufgeführt, basiert auf dem von Cash verfassten »Man in Black« sowie auf seiner Autobiografie.
Ein starker, ein bewegender Film, da waren sich die Rezensenten fast sämtlich einig. Das von James Mangold (»Cop Land«) inszenierte Biopic erzählt vom Leben der Country-Legende zwischen 1944 und 1968. Die schwierige Kindheit und der Tod seines Bruders. Der Aufstieg zum Rock’n’Roll-Star. Tabletten, Alkohol und Cashs große Liebe June Carter. Schließlich seine Wiederauferstehung.
Reese Witherspoon (als June Carter) bekam zu Recht einen Oscar, Joaquin Phoenix (Johnny Cash) hätte ihn ebenso verdient gehabt. »Walk The Line« ist gute Unterhaltung im besten Sinne, emotional, nie banal, ein gelungenes Beispiel einer filmischen Rockbiografie. Und doch noch mehr: Der Film ist auch Love Story und Drama und stellt ein Stück nordamerikanischer Pop-Historie dar. Zu den eindrücklichsten Momenten zählen die Live- Auftritte von Cash und/oder Carter. Roger Ebert, der große US-Kritiker, gab sich mit geschlossenen Augen der Musik hin und war sich sicher: »yes, that was the voice of Johnny Cash I was listening to«.
Walk The Line (USA 2005), 136 Minuten, Regie: James Mangold, Drehbuch: Gill Dennis, James Mangold; Musik: T-Bone Burnett; Songs von u.a. Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Bob Dylan; Darsteller: Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon, Ginnifer Goodwin, Robert Patrick
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Matthias von Viereck, geboren 1973 in Hamburg, freier Journalist und Autor u.a. für Deutsche Presse-Agentur (dpa), Zitty Berlin, Der Tagesspiegel. Spezialgebiete: Deutscher und US-amerikanischer Film, zeitgenössische Kunst, Pop/Rock