Melodie & Rhythmus

»Wir machen das, worauf wir Bock haben«

28.02.2012 12:46

Silbermond

Silbermond über Kompromisse, Fanprojekte und das Image als Gutmenschen
Interview: Katja Schwemmers, Fotos: Santiago Flores

September 2010 habt ihr das Tourabschlusskonzert in eurer sächsischen Heimat gespielt. Was habt ihr danach gemacht?
Thomas: Eigentlich gab es für uns keine Pause. Wir hatten schon das ganze Jahr über Ideen gesammelt und geguckt, wohin die Reise für dieses Album gehen könnte. Die erste Hälfte von 2011 stand ganz im Zeichen des Songwritings, die zweite unter dem Stern der Produktion.

Ihr seid nicht »Ans Meer« gefahren, wie der gleichnamige Song auf eurer neuen Platte vermuten lässt?
Stefanie: Nur ein, zwei Wochen. Es ist komisch: Wenn wir wissen, vor uns liegt eine Produktion, dann ist da eine gewisse Unruhe. Dann hast du trotzdem das Textbuch mit am Strand. Dann willst du so schnell wie möglich anfangen und gucken, ob du es schaffst, etwas Neues zu kreieren.

Ist das eher ein innerer Druck oder kommt der von außen, weil man denkt, man muss jetzt wieder etwas abliefern, um mithalten zu können?
Stefanie: Das ist ein innerer Antrieb.
Thomas: Wenn wir den Wunsch gehabt hätten, ein Jahr abzutauchen und Pause zu machen, dann wäre das auch passiert. Aber so war es nicht. Nach zwei Wochen Urlaub, in denen man den Kopf freibekommt, ging es direkt weiter.

SilbermondEs ist bei euch also nicht so, dass ihr erstmal wieder das reale Leben gelebt haben müsst, um über etwas schreiben zu können? Ihr seid quasi ständig Silbermond, jeden Tag, 24 Stunden lang?
Stefanie: Schon. Die Musik ist bei uns immer im Hinterkopf. Manchmal denkt man sich: Es muss doch möglich sein, wenigstens einen Tag abzuschalten. Aber es ist auch nicht schlimm, dass es nicht so ist. Es fühlt sich nicht ungesund an, es ist ja Leidenschaft, etwas sehr Positives und Gutes. Etwas, das dich voranbringt. Und wenn wir nachts die Texte des Booklets durchgehen müssen, dann machen wir das gerne, weil es unser Baby ist. Noch in zehn Jahren können wir unsere Alben in die Hand nehmen und sagen: Das ist unseres! Ich weiß an unserer Arbeit sehr zu schätzen, dass wir etwas fürs Leben schaffen.

Ihr wollt der Nachwelt etwas hinterlassen?
Stefanie: In erster Linie wollen wir uns etwas hinterlassen. Wenn es auch noch für andere Leute etwas bedeutet, wovon man nie ausgehen kann, dann ist das natürlich das Größte für einen Musiker.

Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2012, erhältlich ab dem 2. März 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.

M&R präsentiert die »Himmel Auf«-Tour 2012:
07.06.12 Wetzlar – Hessentagsarena
27.07.12 Clam (A) – Burg Clam
28.07.12 Dresden – Filmnächte am Elbufer
24.11.12 Leipzig – Arena
27.11.12 Nürnberg – Arena Nürnberger Versicherung
28.11.12 Braunschweig – Volkswagen Halle
30.11.12 Kiel – Sparkassen Arena
01.12.12 Hamburg – O2 World
02.12.12 Erfurt – Messehalle
04.12.12 Bremen – ÖVB-Arena
05.12.12 Köln – Lanxess Arena
08.12.12 Berlin – O2 World
11.12.12 Mannheim – SAP Arena
12.12.12 Saarbrücken – Saarlandhalle
15.12.12 Stuttgart – Hanns-Martin-Schleyer-Halle
18.12.12 München – Olympiahalle
19.12.12 Zürich(CH) – Hallenstadion
20.12.12 Dortmund – Westfalenhalle 1
22.12.12 Hannover – TUI Arena

Fanpaket SilbermondVerlosung:
Vom 16.-27.04.2012 verlosen wir 5 x 2 Freikarten und ein Fanpaket (Handtuch,
Brettchen und Stoffbeutel von Silbermond).
Weiter Infos.

junge Welt Probeabo

Ähnliche Artikel:

Anzeigen



TOP 10: April 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Stellenausschreibung
Die Verlag 8. Mai GmbH sucht eine Kulturredakteurin (m/w/d) für die Melodie & Rhythmus

*****************

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Jetzt abonnieren

flashback