Norah Jones auf den Spuren von Miles Davis, Charles Mingus und Duke Ellington
Dagmar Leischow
Wer an einem sonnigen Sommertag Ronnie Scott’s, den legendären Londoner Jazzklub im Stadtteil Soho, betritt, taucht ein in eine andere Welt. Der gesamte Raum wird nur spärlich von kleinen Tischlampen beleuchtet. Auf der Bühne steht ein Piano. Auf dem Klavierhocker wird gleich Norah Jones Platz nehmen, um ein paar Stücke ihres Albums »Day Breaks« live vorzustellen. Als die Musikerin in einem gelben Blümchenkleid aus ihrer Garderobe kommt, wirkt sie auf den ersten Blick in diesem Ambiente deplatziert. Bis sie anfängt zu spielen. Mit ihrer Version von Horace Silvers »Peace« zieht die US-Amerikanerin das Publikum sofort auf ihre Seite.
Dieses Stück begleitet sie schon seit einer Ewigkeit. »Vor 15 Jahren habe ich es zum ersten Mal für eine EP aufgenommen«, erinnert sich Jones. Das Lied ist ihr so vertraut, dass sie sich bei ihrer eigenen Interpretation weder über den Text noch über die Akkorde Gedanken machen muss: »Ich habe das Gefühl, dieser Song ist ein Teil von mir.« Nicht nur deswegen wollte sie ihn unbedingt auf ihrer neuen CD haben. Er passt thematisch perfekt zu sozialkritischen Eigenkompositionen wie »Flipside« oder »It’s a Wonderful Time for Love«, zu denen die 37-Jährige all die Negativmeldungen in den Zeitungen oder im Fernsehen inspiriert haben: »Die Nachrichten sind erschreckend deprimierend. Die ganze Welt scheint auseinanderzufallen.«
Norah Jones Day Breaks
Blue Note
www.norahjones.com
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 5/2016, erhältlich ab dem 2. September 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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