Filmporträt des legendären Pogues-Sängers Shane MacGowan
Interview: Dror Dayan
Julien Temple dreht seit vier Jahrzehnten erfolgreich Musikfilme. Zu seinen Protagonisten gehörten die Sex Pistols, Joe Strummer, David Bowie und Keith Richards. Das jüngste Werk des 67-jährigen Briten ist ein Dokumentarfilm über Shane MacGowan, den Sänger und Gitarristen der anglo-irischen Folkpunk-Band The Pogues, der jetzt in die Kinos gekommen ist. M&R sprach mit Temple über seine Anfänge als Regisseur von Punk-Filmen, die nicht leichte Zusammenarbeit mit MacGowan und seine künstlerische Annäherung an den Irland-Konflikt.
Herr Temple, Sie gelten seit Jahrzehnten als Filmdokumentarist der britischen Punkszene. Wie entwickelten Sie Ihre Leidenschaft für diese Arbeit?
Als ich in den 60er-Jahren Schulkind in London war, galt die Stadt als ein Zentrum einer neuen Popmusik, die die Welt ganz anders erklärte als unsere Eltern und Lehrer. Im College habe ich Geschichte studiert, mich mit verschiedenen Revolutionen befasst und fing auch an, mich für das Filmemachen zu interessieren. Nach meinem Abschluss setzte sich für mich im damals neuen Stil Punk das fort, was mich an Revolutionen und der Musik der 60er-Jahre faszinierte. Damals besaß noch niemand eine eigene Kamera – ich hatte aber einen Schlüssel zum Technikraum des Colleges, konnte Filmequipment besorgen und auf Konzerte der Sex Pistols schmuggeln. Sie hatten das Filmen verboten, also versteckte ich ein Objektiv in der einen Jackentasche, ein Magazin in der anderen und baute die Kamera auf dem Klo zusammen – das war halt Punk-Filme-Machen.
Wie ist Ihre Zusammenarbeit mit Shane MacGowan zustande gekommen?
Er bewegte sich damals in einer recht kleinen Szene, aber er war eine sehr schillernde und bekannte Figur. …
[≡] Shane
Regie: Julien Temple
Neue Visionen Filmverleih
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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