Olivgrünes Traumpaar
Ein Kommentar von Arnold Schölzel
Die Oder scheint eine magische Anziehungskraft auf Annalena Baerbock auszuüben. Im Mai trug sie auf einer Veranstaltung des Atlantic Councils vor, ihr Großvater habe im Winter 1945 als deutscher Soldat an diesem Fluss gekämpft. Im Jahr 2004 habe sie auf einer Brücke über der Oder erlebt, wie der damalige Außenminister Joseph Fischer und sein polnischer Amtskollege die »Wiedervereinigung Europas erneut gefeiert« hätten. Damals habe sie gedacht: »Wow, wir stehen nicht nur auf den Schultern von Joschka Fischer, sondern auch auf denen unserer Großeltern.« Denn die hätten es ermöglicht, dass einst verfeindete Völker nun in Frieden und Freundschaft leben könnten. Offenbar meinte sie, ihr Großvater habe als Angehöriger der Wehrmacht mit dem Aufhalten der Roten Armee dazu einen Beitrag geleistet – irgendetwas zwischen Unbedarftheit und antikommunistischer Geschichtsklitterung.
Am 16. August besuchte die Grünen-Kanzlerkandidatin und -Parteivorsitzende Frankfurt an der Oder sogar. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.