Initiativkreis zum Gedächtnis an den Maler Otto Nagel gegründet
Am 27. September jährt sich der Geburtstag des Malers Otto Nagel zum 125. Mal. Der Kommunist und enge Freund von Käthe Kollwitz und Heinrich Zille hatte bei den Proletariern im Roten Wedding das, was man heute »Street Credibility« nennt. »Nagel hielt stets die Verbindung zu einfachen Menschen, malte in betroffener Art und Weise und löste auch beim Betrachter diese Betroffenheit aus«, sagt sein heute 85-jähriger Meisterschüler Ronald Paris.
Jedoch ist der »Klassiker vom Wedding«, wie er in der Weimarer Republik genannt wurde, im Westteil Berlins heute weitgehend vergessen. Im Ostberliner Stadtbezirk Biesdorf, wo Nagel die letzten 15 Jahre seines Lebens verbrachte, kämpft nun eine Bürgerinitiative mit dem Namen »Otto Nagel 125« für die Würdigung des Künstlers und seines Werkes. Sie bündelt das Engagement von Einzelpersonen und kommunalen Einrichtungen und wird vom Verein Freunde Schloss Biesdorf koordiniert.
Besonders aktiv sind die Schüler des Otto-Nagel-Gymnasiums, die sich intensiv mit der Arbeit und Biografie des Künstlers befassen. In einem schulinternen Wettbewerb wird ein Otto-Nagel-Kunstpreis für Werke zu Leben und Schaffen des Malers verliehen. Seit August läuft eine Veranstaltungsreihe des Initiativkreises. Höhepunkt soll vom 21. Mai bis zum 14. August 2020 eine Ausstellung im Schloss Biesdorf sein, in der Nagels Porträtmalerei im Mittelpunkt stehen wird.
red
Der Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2019, erhältlich ab dem 13. September 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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