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Vor 50 Jahren bricht in Brasilien die »bleierne Zeit« an. Das Militärregime verfolgt Oppositionelle und zwingt Künstler ins Exil. Doch die Musik bleibt eine wichtige Stimme des Protestes
Peter Steiniger
1959 siegt in Kuba die Revolution der jungen Bärtigen, und ein ganzer Kontinent gerät in Bewegung. Studenten rebellieren gegen erstarrte Verhältnisse, die politischen Fronten verhärten sich, Gegenkultur blüht auf, in der katholischen Kirche breitet sich die Theologie der Befreiung aus, neue Guerilleros greifen zu den Waffen. Fünf Jahre nach Fidel Castros Einzug in Havanna lässt »Uncle Sam« erstmals die Notbremse ziehen. Ein zweites Kuba soll es nicht geben. Die brasilianische Diktatur wird das Pilotprojekt für Militärherrschaft in fast ganz Lateinamerika zur Unterbindung weiterer Systemveränderungen. Der Putsch am Zuckerhut leitet die Jahrzehnte der »bleiernen Zeit« ein.
Die von der CIA geförderte illegale Amtsenthebung von João Goulart, genannt Jango, Präsident des fünftgrößten Landes der Welt, am 31. März 1964 vereitelt radikale Reformen, welche Macht und Privilegien der oligarchischen Oberschicht Brasiliens bedrohen. Sie betreffen die ungerechte Verteilung des Agrarlandes, das Arbeitsrecht und den Schutz von Mietern. Im Bündnis mit Arbeiterorganisationen und Studentenbewegungen will Goulart auch die Privilegien ausländischer Konzerne beschneiden.
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