
Foto: Yücel Tunca
Yücel Tunca hat die Gezi-Proteste an vorderster Front begleitet. Mit seiner Kamera versucht er, das zerstörerische Wesen des Kapitalismus zu ergründen

Foto: Gunseli Baki
Mit Ihrer Serie »Gezi Direnişi« (Gezi-Widerstand) haben Sie eines der wichtigsten Ereignisse in der jüngeren Geschichte der Türkei festgehalten. Wann fingen Sie mit Ihrer Arbeit an?
Ich begann damit im Jahr 2011, nach der Ankündigung, dass der Gezi-Park in Istanbul zerstört und durch eine Nachbildung der Topçu-Kaserne, die dort vor 100 Jahren gestanden hatte, ersetzt werden soll. Als dann ein Teil der Bäume außerhalb des Parks gefällt wurde, ist mir bewusst geworden, dass meine Arbeit nicht nur aus einer fotografischen Dokumentation bestehen konnte. Ich beteiligte mich an Soli-Unterschriftenkampagnen und begann, an den Protestmärschen auf dem Platz teilzunehmen.
Im Frühjahr 2013 kam es zur Eskalation.
Als die Abrissarbeiten im Mai unter dem Vorwand des Ausbaus der Straße in einem Teil des Gezi-Parks begannen, haben wir polizeiliche Interventionen fotografiert und versucht, diese Bilder zu verbreiten, um die Öffentlichkeit zu informieren. In den ersten Junitagen ging es dann nicht mehr nur um die Erhaltung der grünen Lunge, sondern um den Schutz der demokratischen Rechte. Zu dieser Zeit wählten meine Kollegen und ich den Weg kollektiver und solidarischer Produktion und Aktion in Zusammenschlüssen wie Red Fotoğraf, Nar Photos, Fotoğraf Vakfı oder Galata-Fotoğrafhanesi.
Wie genau ist Red Fotoğraf entstanden?
Red Fotoğraf ist ein Kollektiv, das Özcan Yaman nach der Gruppenausstellung »1st of May 2008« mit einem »Open Call to Photographers« gegründet hat. …
yuceltunca.net
redfotograf.com
In der gedruckten Ausgabe:
Fotoreportage von Yücel Tunca: Widerstand in den Straßen von Istanbul
Zwischen Dokumentation und Aktivismus
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 3/2019, erhältlich ab dem 14. Juni 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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