
Foto: Ute Langkafel / Maifoto
Der Filme- und Theatermacher Tunçay Kul Aoglu über die wachsende Repression gegen Kulturschaffende in der Türkei – nicht erst seit dem Putschversuch gegen Staatschef Erdogan
Christoph Kutzer
Recep Tayyip Erdogan ist kein großer Freund der Bühnenkunst. Bereits 2012 polterte er, die Theater seien das Domizil arroganter, alkoholabhängiger Schauspieler, die den konservativen Teil der Bevölkerung verunglimpften. Was lag da näher, als konsequent für die Einhaltung »sittlicher Prinzipien« einzutreten? Staatstheater sollen nur noch spielen, was die Regierung für angemessen hält – getreu der Logik, dass, wer Kunst finanziert, auch bestimmen darf, wie sie auszusehen hat. Anstelle moderner Obszönitäten wünscht man sich das Leben der osmanischen Sultane auf dem Spielplan zu sehen. Im Bestreben, eine islamisch-türkische Leitkultur zu etablieren, wird von der Länge der Ballett-Tutus bis zu den dramatischen Inhalten alles kritisch beäugt und reglementiert. Gleichzeitig ist die freie Szene zunehmend offeneren Repressalien ausgesetzt. Hier zeigt sich, wie ein langjähriger Rechtsdrall ins Faschistoide umschlägt.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 1/2017, erhältlich ab dem 30. Dezember 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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