
Foto: public domain
Das Nihon Gekijo in Tokio
Oliver Seibt
Am 8. Februar 1958 erhielt der Rock’n’Roll – oder der rokabirii, wie er in Japan genannt wurde – eine neue Heimstatt in Tokio. Sieben Tage dauerte der erste Nichigeki Western Carnival (NWC) und lockte 45.000 Jugendliche ins Nihon Gekijo¯ (kurz: »Nichigeki«), das nahe der Ginza, Tokios berühmtester Einkaufsstraße, gelegene Nationaltheater Japans.
Es waren vor allem Söhne aus wohlhabenden Familien – gebildet genug, um die englischen Texte zu verstehen, und wohlhabend genug, um sich die teuren Instrumente und Bühnenoutfits leisten zu können –, die sich an japanischen Coverversionen US-amerikanischer Country & Western- Songs und später auch der Hits von Elvis Presley oder Gene Vincent versuchten. Diese hatten sie über das Far East Network kennengelernt – jene Radiostation, die die in Japan stationierten G.I.s mit neuer Musik aus der Heimat versorgte. Und bis zum Ende des Koreakrieges 1953 waren es auch die US-Militärbasen, die japanischen Interpreten die meisten Auftrittsmöglichkeiten boten.
Parallel dazu begann sich in den Metropolen aber auch ein junges Publikum für die Musik aus dem Westen zu interessieren. Dabei stellte sich die Trennlinie zwischen Country & Western (uesutan) und (weißem) Rock’n’Roll – die Aufnahmen schwarzer Interpreten wurden auf FEN nicht gespielt – hier weniger scharf dar als in den USA, schließlich waren beide Musikrichtungen über den selben Kanal nach Japan gelangt.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 3/2016, erhältlich ab dem 29. April 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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