Melodie & Rhythmus

»Krieg geht alle etwas an«

27.04.2015 15:23
Foto: Sebastian Hoppe

Foto: Sebastian Hoppe

Die israelische Regisseurin Dedi Baron über das Theaterstück »Mord«

Die Tragödie »Mord« des 1999 verstorbenen israelischen Dramatikers Hanoch Levin handelt von dem Nahostkonflikt innewohnenden Gewaltspirale, die alle Lösungsversuche unmöglich macht. Als israelische Grenzsoldaten einen palästinensischen Jugendlichen erschießen, schwört dessen Vater Rache. Auf der Suche nach den Schuldigen tötet er ein unbeteiligtes Brautpaar. Ein Mob wütender Israelis fordert Vergeltung und lyncht einen zufällig in Verdacht geratenen palästinensischen Arbeiter. Simon Zeise sprach für M&R mit der 1954 in Tel Aviv geborenen Theaterregisseurin Dedi Baron, die »Mord« am Düsseldorfer Schauspielhaus inszeniert hat.

Wie aktuell ist »Mord«?

Leider ist es sehr aktuell. Ich würde lieber von der Liebe erzählen, doch ich erlebe in meinem Land viel Angst und Gewalt. Schon Hanoch Levin hat nach Israels Sieg im Sechstagekrieg gewarnt: »Wir haben viel mehr verloren als gewonnen.« In dieser Situation sind wir noch immer. Israel hält die Palästinensergebiete weiter besetzt und besetzt auch noch neues Land. Das Stück zeigt, dass Palästinenser und Israelis weit von einem Friedensprozess entfernt sind. Ich hatte die Hoffnung auf eine Lösung. Doch gegenwärtig ist die Situation schlimm. Es geht in dem Stück nicht nur um Palästina und Israel – Krieg geht alle etwas an.

Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 3/2015, erhältlich ab dem 30. April 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

Ähnliche Artikel:

Anzeigen

TOP 10: Dezember 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

M&R-Newsletter 3/2025

In der Spaßblase

M&R-Newsletter 2/2025

Rettung der Vergangenheit

M&R-Newsletter 1/2025

Eiserne Staatsräson

Berechtigte Mahnungen

M&R-Newsletter 4/2024

Triumph der Reaktion

M&R-Newsletter 3/2024

Repressives Dogma

M&R-Newsletter 2/2024

»Eine neue Flamme«

M&R-Newsletter 1/2024

Verordneter Philosemitismus

M&R-Newsletter 4/2023

Wiederschlechtmachung

M&R-Newsletter 3/2023

Ideologische Supermacht
»Komm auf die dunkle Seite!«

M&R-Newsletter 2/2023

Kriegsstifter und Friedenshetzer
Lachend in den dritten Weltkrieg?

M&R-Newsletter 1/2023

Sag mir wo die Blumen sind
Nie wieder Frieden

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Kauf am Kiosk!

flashback