
Foto: Sebastian Hoppe
Die israelische Regisseurin Dedi Baron über das Theaterstück »Mord«
Die Tragödie »Mord« des 1999 verstorbenen israelischen Dramatikers Hanoch Levin handelt von dem Nahostkonflikt innewohnenden Gewaltspirale, die alle Lösungsversuche unmöglich macht. Als israelische Grenzsoldaten einen palästinensischen Jugendlichen erschießen, schwört dessen Vater Rache. Auf der Suche nach den Schuldigen tötet er ein unbeteiligtes Brautpaar. Ein Mob wütender Israelis fordert Vergeltung und lyncht einen zufällig in Verdacht geratenen palästinensischen Arbeiter. Simon Zeise sprach für M&R mit der 1954 in Tel Aviv geborenen Theaterregisseurin Dedi Baron, die »Mord« am Düsseldorfer Schauspielhaus inszeniert hat.
Wie aktuell ist »Mord«?
Leider ist es sehr aktuell. Ich würde lieber von der Liebe erzählen, doch ich erlebe in meinem Land viel Angst und Gewalt. Schon Hanoch Levin hat nach Israels Sieg im Sechstagekrieg gewarnt: »Wir haben viel mehr verloren als gewonnen.« In dieser Situation sind wir noch immer. Israel hält die Palästinensergebiete weiter besetzt und besetzt auch noch neues Land. Das Stück zeigt, dass Palästinenser und Israelis weit von einem Friedensprozess entfernt sind. Ich hatte die Hoffnung auf eine Lösung. Doch gegenwärtig ist die Situation schlimm. Es geht in dem Stück nicht nur um Palästina und Israel – Krieg geht alle etwas an.
Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 3/2015, erhältlich ab dem 30. April 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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