
Filmstill: »In das Schweigen hineinschreien«
Foto: Filmgalerie 451
Bettina Böhler dokumentiert mit einem Montagefilm das Schaffen von Christoph Schlingensief in seiner ganzen Bandbreite
Interview: Bastian Tebarth
Bettina Böhler feierte mit »Schlingensief − In das Schweigen hineinschreien« auf der diesjährigen Berlinale Premiere. M&R sprach mit der renommierten Filmeditorin über ihr neues Werk sowie ihre Arbeit und Zusammenarbeit mit dem 2010 im Alter von nur 49 Jahren verstorbenen Theater- und Filmregisseur.
Sie gehören zu den bekanntesten und anerkanntesten Filmeditoren Deutschlands − das Metier des Schnitts bleibt aber mehr noch als das der Kameraarbeit in der Öffentlichkeit sozusagen unterbelichtet. Woran liegt das?
Die Wahrnehmung der Filmmontage ist nicht unterbelichtet − sie findet gar nicht statt. Ich behaupte, eine große Mehrheit der »normalen« Zuschauer denkt, der Film, den sie sehen, kommt direkt aus der Kamera. Das kann man niemandem vorwerfen, denn der Prozess der Herstellung ist ja auch sehr komplex – und selbst für Menschen aus der Branche nicht immer durchschaubar, insbesondere was die Montage angeht. Da wundere ich mich schon manchmal, wie viel Unwissen bei den Profis hier vorherrscht.
Ohne Raoul Coutards Kinematografie sähen Jean-Luc Godards frühe Kinofilme vermutlich anders aus. Ihre eigene Ästhetik wird oft als »unsichtbarer Stil« beschrieben. Es heißt, Sie pflegen eine sich bei der künstlerischen Gestaltung zurücknehmende Handschrift. Verstehen Sie sich selbst primär als Handwerkerin oder auch als Künstlerin? Oder ist diese Unterscheidung irrelevant?
Jeder Film würde anders aussehen, wenn andere Personen die Kamera machen würden oder die Montage. …
Schlingensief
In das Schweigen hineinschreien
Regie: Bettina Böhler
Weltkino
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 13. März 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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