Das Freiheitstheater: Mit Reinszenierung der Wirklichkeit zum kulturellen Widerstand
Ylva Salzmann
»Wenn du Imaginationen erschaffst, gibt es keine Kontrolle darüber, wo sie hinführen, wie sie wachsen und was sie bewirken«, sagt Nabil al-Rai, Schauspieler, Regisseur und langjähriger Mitarbeiter des Freiheitstheaters in Dschenin. In den Eigenproduktionen des Hauses stehen die Reinszenierung der bitteren Realität unter israelischer Besatzung und deren Folgen im Mittelpunkt. Die Theaterleute verarbeiten Teile aus Biografien real existierender Personen unter Einbeziehung fiktiver Geschichten zu neuen Stücken. Die Fiktion spielt dabei oftmals mit einer Fantasiewelt, die der Realität gegenübergestellt wird und diese kontrastiert.
Das Freiheitstheater wurde 2006 von Sakaria Subeidi, Jonatan Stanczak und Juliano Mer-Chamis in einem Flüchtlingslager in Dschenin, einer Stadt im Norden des seit 1967 von Israel besetzten Westjordanlands, gegründet. Seit 2008 beherbergt es eine professionelle Schauspielschule. Die Produktionen des Theaters werden – je nachdem, wie viele Fördergelder zur Verfügung stehen – entweder regional auf Arabisch oder manchmal auch international auf Englisch aufgeführt. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 13. März 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.