Nahostkonflikt
Ein Kommentar von Moshe Zuckermann
In Israel war bereits während des jüngsten Gazakriegs und vermehrt danach die These zu hören, Netanjahu habe die Gewalteskalation initiiert, weil er in eine politische Bredouille geraten war, der er sich durch das Entfachen eines Sicherheitsnotstands zu entwinden trachtete. Schließlich war es schon vor Ausbruch des Waffengangs im Innern des Landes zu einer höchst brenzligen Situation gekommen, die erst Verwunderung und dann Bestürzung hervorrief: Polizisten griffen Demonstranten, die gegen die bevorstehende Konfiszierung der Häuser von palästinensischen Bewohnern im Ostjerusalemer Stadtteil Scheich Dscharrah protestierten, brutal an. Ausgerechnet im Fastenmonat Ramadan verhinderten die Sicherheitskräfte das traditionellee Zusammentreffen der aus den Moscheen herausströmenden Jugendlichen auf den Treppen am Nablustor. Die Polizei war auf dem Tempelberg im Einsatz, und es brachen Unruhen aus. Jüdische Jugendliche attackierten Araber und Journalisten im Zentrum Jerusalems; es kam zu Dutzenden von Verletzten und Festnahmen infolge eines von der rechtsradikalen Organisation Lehava initiierten Marsches durch den Ostteil der Stadt, mit dem sie die arabische Bevölkerung provozierte. Auch der rechtsextreme Knesset-Abgeordnete Itamar Ben-Gvir trug seinen Teil zur weiteren Befeuerung der äußerst explosiven Lage bei. Es ließe sich noch Weiteres auflisten, das die Eskalation im Vorwege des Krieges förderte.
Hatten diese Begebenheiten etwas mit Benjamin Netanjahu zu tun? …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 3/2021, erhältlich ab dem 18. Juni 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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