
Foto: Paul Schirnhofer
Serdar Somuncu über sein neues Kabarettprogramm »GröHaZ – der größte Hassias aller Zeiten«
Interview: John Lütten
Genderdebatten, Klimapolitik oder Social Media − Serdar Somuncu nimmt alles, was die Gemüter bewegt, pöbelnd auseinander. Bekannt wurde er mit Lesungen aus »Mein Kampf«; von 2010 bis 2013 zog er mit seinem »Hassprediger«-Programm durch die Lande. Jetzt ist er zurück – als »größter Hassias aller Zeiten«. M&R sprach mit dem Kabarettisten über die Wirkung seiner Kunstfiguren und die Grenzen von Comedy und Provokation.
Sie geben wieder den Hassprediger – mangelt es etwa an Hass in den öffentlichen Diskussionen?
Nein, es gibt viel zu viel davon! Es geht heute oft nur noch darum, Leute dem einen oder anderen Lager zuzuordnen. Wer nicht der eigenen Sicht der Dinge hundertprozentig entspricht, wird zum Feind deklariert, die Auseinandersetzungen werden verbissen und beleidigend geführt. Genau darum will ich wieder auf Tour: Ich möchte darüber sprechen, was sich da entlädt und wie der Hass funktioniert.
Der Hassias ist ein wütender Kleinbürger und Minidiktator, der gleichzeitig analysiert und verurteilt. Man weiß nie so ganz, was ernst gemeint ist und was nicht. Warum taugt ausgerechnet so eine Figur für Ihr Vorhaben?
Sie entstand aus der Auseinandersetzung mit faschistischer Ideologie. Ich wollte wissen, wie sie entsteht und wirkt. Was mit den Lesungen von »Mein Kampf« losging, wird mit der Hasspredigerfigur fortgeführt, nur mit anderen Mitteln. …
Serdar Somuncu
GröHaZ
Der größte Hassias aller Zeiten
Mindestens bis 25. April 2020
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 13. März 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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