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Danke an meinen Namensvetter Jürgen Winkler. Selten hat ein Bericht über ein Konzert so exakt das getroffen, was man selbst bei einem Konzert gefühlt hat. Sie haben tolle Worte für ein einmaliges Konzert gefunden. Im übrigen danke ich melodie&rhythmus für Ihre vielf ältige Rundreise durch den musikalischen Kosmos. Ich fühle mich wohl bei eurer Zeitung.
Jürgen Gellert (Anm. d. Red.: Der Leserbrief bezieht sich auf die Rezension eines Peter-Gabriel-Konzerts in unserer letzten Ausgabe)
Bitte verschont mich in Zukunft mit solchen Gift und Galle verspritzenden Artikeln wie denen von Diether Dehm (melodie&rhythmus 11/12 2010), in dem der Autor anscheinend seine persönliche Abrechnung mit Joschka Fischer machen will, den er mehrfach als »Kriegsminister« bezeichnet und dessen Rolle als Aktivist in den Sponti-Kreisen von Frankfurt a.M. kritisiert wird. Das, was Dehm Fischer als »Antikommunismus« vorwirft, ist schlicht die Tatsache, dass die undogmatische Linke in den 1970er und 1980er Jahren im alten Westdeutschland eine gesunde Abneigung gegen Leute hatte, die auf einem Auge blind waren und nur die aggressive USA sahen, keinen Blick aber für das unterdrückerische Imperium der Sowjetunion und die undemokratischen Zustände in der DDR hatten. Diese Teile der westdeutschen Friedensbewegung, die teilweise über den Umweg der westdeutschen DKP von der SED aus der DDR finanziell und organisatorisch unterstützt wurden, hatten nur einen Blick auf die Pershing II-Raketen der USA und nicht für die sowjetischen SS 20, die uns in Mitteleuropa auf dieselbe Weise bedroht haben. Es war glücklicherweise nicht die Mehrheit in der damaligen Bewegung.
Bezeichnend ist, dass Diether Dehm das bis heute nicht verstanden hat. Die Forderung der damaligen westdeutschen Friedensbewegung, sowohl die US-amerikanischen als auch die sowjetischen Raketen abzuziehen, werden in dem Artikel nicht erwähnt. Udo Lindenberg, den Dieter Dehm ebenfalls nicht mag, hat 1987 völlig zu Recht bei seinem einzigen Konzert in der DDR im Palast der Republik vor der Wende den Abbau sowohl der Pershing- als auch der SS 20-Raketen gefordert. Das haben ihm die DDR-Oberen sehr übel genommen und die feste Zusage der Konzerttournee widerrufen.
Vielleicht ist das aber alles gar nicht verwunderlich. Wie sich nach der Wende herausstellte, war Dehm eine Zeitlang Informant der DDR-Staatssicherheit.
Jürgen Karwelat
Anzeigen br>Meine Vorfahren sind bulgarischer Herkunft. Mein Vater war Diplom-Musiker, und so kamen wir 1972 in die DDR. Ich konnte deutsch weder lesen noch schreiben und war durch unkluge Mitschülerinnen nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst worden. Doch anders als die Jugend heute schwor ich mir damals, irgendwann der deutschen Sprache so gut mächtig zu sein, dass mir nicht einmal die gebürtigen Deutschen das Wasser reichen können. Ich bin davon überzeugt, dass ich mein Ziel erreicht habe. Doch was viel wichtiger ist: Ich habe mein Ziel auch mit Hilfe Ihrer Zeitschrift erreicht! Jeden Monat kaufte ich mir für 1,25 Mark die »Melodie & Rhythmus« und las sie vom ersten bis zu letzten Blatt. Eine, worauf Andreas Holm auf der Titelseite abgebildet ist, besitze ich noch, weil dieser Sänger mein Lieblingssänger war. Natürlich weiß ich, dass meine Generation vor allem für Frank Schöbel geschwärmt hat, aber ich habe schon immer meinen eigenen Kopf zum Denken und Handeln gehabt und habe mich nie von der Masse leiten lassen.
Ich bin sehr erfreut, dass Ihre Zeitschrift noch Bestand hat.
Sonja Surikowa
