Stärker als Partei und Regierung in der DDR machte Science-Fiction-Literatur die Umweltproblematik zum Thema
Gerd Bedszent
Neuerscheinungen wurden den Buchhändlern förmlich aus den Händen gerissen, in Bibliotheken gehörten sie zu den am meisten ausgeliehenen Werken: Science-Fiction (SF) war in der DDR sehr beliebt. Das Genre der »wissenschaftlichen Fiktion« galt als literarischer Wegbegleiter von Modernisierungsprozessen, die systembedingten Unterschiede waren manchmal offenkundig, manchmal lagen sie im Detail: Wie im Westen wurden in der SF-Literatur der sozialistischen Länder zunächst möglich erscheinende wissenschaftlich-technische Entwicklungen – wie Flüge in die Tiefen des Weltraums – beschrieben. Vermieden wurde hingegen (bis auf wenige Ausnahmen) die Schilderung militärischer Konfrontationen mit fremden Zivilisationen; der friedliche Charakter einer künftigen, von Ausbeutung befreiten Gesellschaft galt als Gesetzmäßigkeit. Um eine solche durchzusetzen, bedurfte es aber sozialistischer Revolutionen und antikolonialer Aufstände, die man meist auf fernen Planeten stattfinden ließ.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2020, erhältlich ab dem 13. Dezember 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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