
Foto (Collage): Reuters / Jean-Paul Pelissier
Das totgeglaubte Manifest feiert seit der letzten großen Krise eine Renaissance
Bastian Tebarth
»Wir haben die Welt so sehr verändert, dass es höchste Zeit ist, sie zu interpretieren«, twitterte am 11. November 2018 Slavoj Žižek in der für ihn so typisch zotigen Manier. In einem seiner letzten Bücher, »The Courage of Hope-lessness« (Der Mut der Hoffnungslosigkeit) von 2017, bewies er einmal mehr seine Fähigkeiten als hellsichtiger Diagnostiker: Er malte ein düsteres Bild der Gegenwart. Was aber sein darin gestecktes Ziel anbelangt, »den Kommunismus neu zu erfinden und eine radikale Veränderung herbeizuführen, die über eine vage Vorstellung von gesellschaftlicher Solidarität weit hinausgeht«, blieb er folgerichtig konkrete Vorschläge schuldig. Er ziehe es vor, verzweifelt zu sein. Denn erst aus der Hoffnungslosigkeit, so der wendige Philosoph, entstehe der nötige Mut zum Handeln. Angesichts des global herrschenden Leidensdrucks aber macht, wäre zu entgegnen, die Umkehrung der Marx’schen Feuerbach-These heute weniger Sinn denn je.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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