Das Portico Quartet wird elektronisch
Text: Wolf Kampmann, Foto: Jamie Leit
Was bedeuten schon Begriffe wie Jazz, Pop oder elektronische Musik, wenn die entsprechenden Szenen längst überlappen und gemeinsame Marktsegmente besetzen. Jeder Euro – oder im Falle des Londoner Portico Quartets jedes Pfund – kann nur einmal ausgegeben werden, da spielt es kaum eine Rolle, wie man die Musik benennt. Das Portico Quartet galt in den letzten Jahren als größte Hoffnung einer sich erneuernden Londoner Jazzszene. Zwischen Chamber Jazz, Weltmusik und Elektronik fanden die vier Youngster einen symbiotischen Gruppensound, dessen Fokus ein Instrument namens Hang war, ein exotischer Bastard aus Wok, Steel Drum und UFO, der wie ein Perkussionsinstrument gespielt wird, aber wie ein Synthesizer klingt. Doch nach dem zweiten Album »Isla« und ausgiebigen Touren durch ganz Europa rieb sich die Band daran, dass es überall nur ums Hang, nicht aber um die Musik ging. Hang-Spieler Nick Mulvey wollte zudem lieber Gitarre spielen und Singer/Songwriter werden. Man trennte sich im Guten, stand aber vor einem neuen Problem. Dem Quartett war nicht nur die Klangsignatur abhandengekommen, es war auch nur noch zu dritt.
Portico Quartet s/t
Real World/Indigo, VÖ: 27.01.2012
www.porticoquartet.com
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der melodie&rhythmus 1/2012, erhältlich ab dem 3. Januar 2012 am Kiosk oder im Abonnement.
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