Früher hat Till Brönner die Beatles gehasst, heute liebt er sie. m&r sprach mit dem Trompeter über die Gemeinsamkeiten von Punk und Bebop, das Für und Wider von Casting-Shows und die Notwendigkeit einer Jazzakademie für Deutschland
Text: Thomas Wagner, Foto: Michel Haddi
Sie haben auf Ihrem neuen Album »At The End Of The Day« den Song »Space Oddity« von David Bowie interpretiert. Wie haben Sie sich diesem Stück genähert?
Till Brönner: Es gibt Musik, von der Leute sagen: Daran darf man sich eigentlich nicht vergreifen. Wir haben darüber diskutiert, ob wir das Stück veröffentlichen sollten und waren uns einig, dass wir das nur dann machen, wenn wir eine Version herstellen können, die für sich alleine stehen kann. Wir haben uns gedacht, dass eine instrumentale Variante dem Stück einen neuen Aspekt hinzufügen könnte. Ich nähere mich mit der Trompete gerne Material, das gesungen wie in Stein gemeißelt erscheint. Die unorthodoxe Melodie, die keine symmetrische Form hat, reizte mich im positiven Sinne.
Mich hat überrascht, dass Sie mit dem Stück »I‘m Only Human« von Human League einen Song aufgenommen haben, der geradezu idealtypisch für den Synthie-Pop-Sound der 1980er steht, mit dem Sie als Jugendlicher überhaupt nichts anfangen konnten.
Till Brönner: Meine persönliche Jazzgeschichte war isoliert von den Hörgewohnheiten meiner Klassenkameraden, die damals Human League gehört haben und mit Depeche Mode, U2 und The Cure unterwegs waren. Dennoch kam ich nicht umhin, diese Musik wahrzunehmen und habe mich nun gefragt, was mich damals so gegen diese Musik aufgebracht hat. Ich empfand sie als wahnsinnig rudimentär und irgendwie einfallslos.
Das komplette Interview lesen Sie in der melodie&rhythmus 5/2010, erhältlich ab dem 2. November am Kiosk oder im Abonnement.