Als Musiker überschreitet Jazz-Trompeter Till Brönner ständig Grenzen. Mit Avantgarde hat das aber nichts zu tun
Text: Thomas Wagner, Foto: Bam Bam Music
Till Brönner ist der unangefochtene Popstar unter den deutschen Jazzmusikern. Der 1971 im niederrheinischen Viersen geborene Trompeter steht für eine Musik, die nicht provozieren, sondern unterhalten will.
Manche Kritiker nehmen ihm das übel, werfen ihm vor, die Zeit zurückzudrehen und musikalische Fortschritte rückgängig machen zu wollen. Was sie vielleicht noch mehr ärgert: Brönner hat Erfolg und weiß sich mittlerweile gegen solche Anwürfe ganz gut zu wehren. Während etwa der Bebop, als er noch neu war, die Menschen zu berühren, begeistern oder zu schockieren verstand, hält Brönner vieles, was heute unter der Fahne der Avantgarde daherkommt, im Grunde für puren Stillstand, für eine Sackgasse.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der melodie&rhythmus 5/2010, erhältlich ab dem 2. November am Kiosk oder im Abonnement.
TILL BRÖNNER: At The End Of The Day
Nicht jeder, der eine angenehme Stimme hat, sollte unbedingt ein Vokalalbum aufnehmen. Das gilt auch für den Trompeter Till Brönner, dem nicht zuletzt wegen seiner Sangesambitionen nur ein durchwachsenes Pop-Jazz-Album gelungen ist. Mit Ausnahme des herrlich frischen »Summer Breeze«, bleiben alle Vokalinterpretationen hinter den Originalen zurück. Die Instrumentalversion des Bowie-Klassikers »Space Oddity« ist dagegen so gut, dass sich fast schon wegen ihr die Anschaffung des Albums lohnt.
Fazit: Überwiegend lau, stellenweise aber auch brillant.
Universal Music
www.tillbroenner.de
TILL BRÖNNER: Talking Jazz
Das erste Buch des begnadeten Jazz-Trompeters Till Brönner ist eine positive Überraschung.
Denn es handelt sich um alles andere als um seichte Plauderei, was Brönner und sein Gesprächspartner Claudius Seidl von der FAZ ihren Lesern anzubieten haben. Sie blicken hinter die Kulissen von Platten- und Fernsehstudios, beleuchten die Arbeit in einer Big Band, berichten von Begegnungen mit Stars wie Hildegard Knef und machen die Herausforderung plastisch, die das Instrument Trompete schon technisch selbst an einen Virtuosen wie Brönner noch täglich stellt.
Fazit: Ein facettenreiche, leichtfüßig geschriebene und ganz persönliche Einführung in die Welt des Jazz.
Kiepenheuer & Witsch
TERMINE:
15.03. Frankfurt Alte – Oper
16.03. Heidelberg – Stadthalle
19.03. München – Philharmonie
20.03. Nürnberg – Löwensaal
21.03. Stuttgart – Liederhalle
26.03. Düsseldorf – Philippshalle
27.03. Bremen – Musical Theater
28.03. Hamburg – Laeiszhalle
29.03. Dresden – Kulturpalast
30.03. Hannover – Theater Am Aegi
01.04. Kiel – Sparkassenarena
02.04. Dortmund – Konzerthaus
05.04. Lübeck – MuK
06.04. Halle – Varietée am Steintor
07.04. Braunschweig – Stadthalle
12.05. CH-Basel – Jazzfestival