Melodie & Rhythmus

Zwischen Abgrund und Aufbruch

23.06.2020 14:00
Foto: DPA / Britta Pedersen

Foto: DPA / Britta Pedersen

Streamt sich das Theater aus der Krise? Strategien im Onlinekampf gegen Corona

Stefan Donath

Noch gibt es Hoffnung, dass Theater, Opern und Konzerthallen im September wieder öffnen werden. Noch proben die, die es können, einfach weiter. Andere sind bereits verzweifelt. Häuser, die der Begegnung gewidmet sind, stehen leer. Orte der lebendigen Arbeit sind stillgestellt. Die Coronakrise trifft die kleinen Unternehmen des privaten Kulturbetriebs, die freiberuflichen und soloselbstständigen Künstler, die Kunstvereine und die Selbstständigen im Veranstaltungsbetrieb besonders hart.

Martin Woelffer, in dritter Generation Intendant der Familienbetriebe Komödie und Theater am Kurfürstendamm, musste innerhalb kürzester Zeit 50 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Der freischaffenden Choreografin Magda Korsinsky wurden alle Projekte abgesagt – sie verharrt in einer Warteposition. »Das Verunsichernde ist, dass ich gerade nichts planen kann, meine Arbeit aber viel Planung verlangt.« Ähnlich geht es Margot Schlönzke, die als selbstständige Entertainerin und Polittunte innerhalb weniger Tage fast alle Buchungen verloren hat. Von der privaten Geburtstagsfeier über Theaterauftritte bis hin zur Moderation auf dem Berliner CSD fällt plötzlich alles aus. »Damit sinken meine Einnahmen auf praktisch null Euro.«

Die Covid-19-Pandemie hat eine akute gesellschaftliche Krise ausgelöst, die die ohnehin meist prekäre Lebens- und Arbeitssituation vieler Kreativer noch verschlimmert. Wenn Einkommensmöglichkeiten für ungewisse Zeiträume wegbrechen, stellt das viele Künstler vor existenzielle Nöte. Margot Schlönzke hat nun eine Samstagabendshow ins Leben gerufen, bei der sie im Livestream singt und moderiert. Dort bittet sie die Zuschauer, die keine Tickets mehr kaufen können, etwas zu spenden. Das mindere etwas den finanziellen Schaden. …

Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 26. Juni 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

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