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Foto: Claudia Balsters
In seinem neuen Theaterstück deckt Alexander Eisenach die Widersprüche des Projekts Europa auf
Interview: Fabian Schwinger
Der Dramatiker und Regisseur Alexander Eisenach, 1984 in Ostberlin geboren, verbucht an deutschen Bühnen gerade reihenweise Erfolge. Sein am Schauspiel Frankfurt uraufgeführter Finanzwestern »Der kalte Hauch des Geldes« wurde mit dem Kurt-Hübner-Regiepreis ausgezeichnet. Auf Einladung von Oliver Reese wird Eisenach sein neues Stück am Berliner Ensemble inszenieren: »Die Entführung Europas oder der seltsame Fall vom Verschwinden einer Zukunft« feiert im Oktober Premiere. M&R traf ihn vor Beginn der Proben.
Beim Titel »Die Entführung Europas« ist der griechische Mythos nicht weit. Werden Sie leicht bekleidete Damen auf Stieren über die Bühne reiten lassen?
Europa ist bei mir tatsächlich eine Frau, die entführt wurde – doch ein Privatdetektiv namens Max Messer erhält den Auftrag, sie aufzuspüren. Das ganze Stück spielt mit den Stereotypen des Film noir. So was bereitet mir großen Spaß, weil es ermöglicht, entlang einer ästhetischen Genrefolie zeitgenössische politische Diskurse zu verhandeln. Die Wirkung ist dann oft amüsante Irritation – ein Verfremdungseffekt, bei dem durch Reibung zwischen Form und Inhalt der Blick für den Konflikt geschärft wird.
Der Name »Max Messer« ist eine Referenz zu Heiner Müller, der unter diesem Pseudonym 1962 einen ebenfalls sehr stereotypen Radiokrimi schrieb.
Müller ist Impulsgeber für die im Stück verhandelte Utopie-Suche. …
Die Entführung Europas oder Der seltsame Fall vom Verschwinden einer Zukunft
Berliner Ensemble
Uraufführung: 21. Oktober 2017
Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie & Rhythmus 4/2017, erhältlich ab dem 29. September 2017 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.