Melodie & Rhythmus

Provinz trifft Grunge

26.02.2013 14:23

BosseAxel Bosse legt auf »Kraniche« einige wunderbare Popsongs vor und setzt seine Suche nach Unverwechselbarkeit fort
Text: Gerd Schumann, Foto: Nina Stiller

Bosse, als der sich Axel Bosse seit nunmehr zehn Jahren einen durchaus klangvollen Namen gemacht hat, ist ein sympathischer Typ. 1980 in Braunschweig geboren, auf dem Lande aufgewachsen, Fußballer – und irgendwie erinnert er an Thomas Tuchel, den Trainer von Mainz 05, auch wenn Bosse einige Jährchen weniger auf dem Buckel hat. Wie er sich bewegt und gestikuliert, kein Drumherumgerede, reflektiert, sympathisch.

Damals 1994, als er auf dem Weg zum Fußballtraining, B-Jugend, von seinem Freund erfuhr, dass Kurt Cobain gestorben war, stand er auf Grunge. Sie waren Grunger wie andere im Ort Punks oder HipHopper waren. Nun könnte man meinen, Seattle sei das genaue Gegenteil zur Provinz, zu deren heilen Fassaden und ach so geordneten Verhältnissen. War es aber nicht. Das passte trotz – oder vielleicht wegen? – Verein, Ballett und Feuerwehr. Kurt Cobain, der sich selbst getötet hatte, wurde zum Helden, nicht nur musikalisch.

Im Laufe der Zeit hat sich Bosses Musikgeschmack geformt, entwickelt. Sein Ansporn, Unverwechselbares zu schaffen, ist aller Ehren wert. Doch natürlich fußt alles auf der Geschichte und der eigenen Biografie. Der Musiker veränderte sich, schon mit 17 Jahren war er Profi – das ist inzwischen schon fast sein halbes Leben. Vor Jahren besang er zusammen mit Anna Loos im Duett auf berührende Art Frankfurt/Oder, also auch Provinz wie Braunschweig, nur eben im Osten. Von dort stammt Axel Bosses Vater. Und die Herkunft sitzt tief. Zumindest war Bosse oft da und trieb sich rum auf der »halben Treppe«, die Andreas Dresen so trefflich bestieg mit Axel Prahl und den 17 Hippies.

Bosse Kraniche
VertigoBerlin/Universal
VÖ: 08.03.2013
www.axelbosse.de

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2013, erhältlich ab dem 1. März 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

Lesen Sie auch:

Bosse im Interview: »Alles vom Aspekt des Zugvogels«, M&R 2/2013

M&R präsentiert Bosse
10.04.2013 Mannheim Capitol
11.04.2013 Freiburg Jazzhaus
12.04.2013 Stuttgart LKA Longhorn
14.04.2013 Saarbrücken Garage
15.04.2013 Köln Live Music Hall
16.04.2013 Dortmund FZW
18.04.2013 Erfurt HSD
19.04.2013 Leipzig Werk II
20.04.2013 München Muffathalle
22.04.2013 Nürnberg Hirsch
23.04.2013 Frankfurt/Main Batschkapp
25.04.2013 Hannover Capitol
26.04.2013 Hamburg Große Freiheit
30.04.2013 Bremen Schlachthof
02.05.2013 Dresden Alter Schlachthof
03.05.2013 Cottbus Gladhouse
04.05.2013 Berlin Columbiahalle

Anzeige

Anzeige

Ähnliche Artikel:

Anzeigen

TOP 10: Oktober 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Jetzt abonnieren

flashback