Das Volk der Mapuche in Argentinien und Chile kämpft seit Jahrhunderten gegen Unterdrückung – unter den neoliberalen Regimes spitzt sich ihre Lage bedrohlich zu
Adrián Moyano
Zwei Tote. Das ist – seit Januar 2017 – die vorläufige Bilanz der Politik der aktuellen Regierung Argentiniens aus dem Freiheitskampf der indigenen Mapuche, 15 Verletzte mit lebenslangen Folgeschäden und Dutzende nach Protesten Inhaftierte nicht eingerechnet. Seit November 2018 haben die südamerikanischen Ureinwohner auch im Nachbarland Chile einen Toten zu beklagen. Das im Gebiet der beiden Staaten beheimatete Volk wurde im 19. Jahrhundert Opfer eines Genozids. Die politischen, ökonomischen und kulturellen Repressionen halten bis heute an– und nehmen zu.
Der Aktivist Santiago Maldonado verschwand am 1. August 2017 während eines Einsatzes der Gendarmería Nacional auf der Ruta Nacional 40. Eine Gruppe der Mapuche versuchte die Straße zu blockieren, um die Freilassung ihres Lonko, des Anführers Facundo Jones Huala, aus der Haft durchzusetzen. Obwohl die richterlichen Anweisungen ganz klar nur die Räumung der Straße vorschrieben, drangen Kräfte der Bundespolizei in ein Gebiet ein, das die Gemeinschaft der Kura Mapu für sich beansprucht, das aber laut dem Gesetz der »Wingka« (die negativ konnotierte Bezeichnung für Weiße bzw. Fremde) dem Konzern Tierras del Sud Argentino gehört, einer Tochterfirma von Benetton.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.