Gegen den Rechtstrend braucht es eine antifaschistische Gegenkultur, keine Pop-Spektakel von Steinmeiers Gnaden
John Lütten
Deutschtümelnde AfD-Kulturpolitik, poprechte »Identitäre« mit professionellen YouTube-Kanälen oder eine Ideologisierung der Sprache, die sich in Begriffen wie »Asyltourismus« niederschlägt – der Rechtskurs der Bundesrepublik ist auch einer der Kultur. Seine Propagandisten haben sie sogar zum Hauptfeld im Kampf um Hegemonie erklärt. Die Zahl neonazistischer Rockkonzerte, auf denen die Begleitmusik zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen wie in Chemnitz läuft, ist erschreckend – ganze 259 sind es nach ARD-Recherchen im Jahr 2017 gewesen, Tendenz steigend.
Für linke Künstler und Kulturschaffende also Anlass genug, Flagge zu zeigen und radikal dagegenzuhalten. Aber die meisten beten brav den Konsens der liberalen »Mitte« nach. Dabei würde eine kritische, antifaschistische Gegenkultur heute so dringend gebraucht wie noch nie in der Geschichte der BRD.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.