
Foto: Pandora Film / Peter Hartwig
Das Leben des Liedermachers Gerhard Gundermann wird verfilmt
Als Gerhard Gundermann in der DDR der 80er-Jahre erste Soloerfolge als Liedermacher feierte, fühlte er sich seinem Arbeitsleben im Braunkohletagebau in der Lausitz weiter verbunden: »Ich war’n Bergmann/ Weiter hab’ ich nüscht gelernt/ Ich hab’ dieses Land in jedem Winter treu gewärmt/ Die Lunge ist wie’n Sack mit Kohlebrocken voll/ Im Herzen Asche, in den Adern Alkohol«, singt seine helle, tremolierende Stimme in »Brigitta«. Der eigenen Hände Arbeit war für ihn, der für Songideen immer ein Diktiergerät in seinem Bagger mitführte, essenzielles Movens. Als Gundermann seinen Job verlor, begann er noch kurz vor seinem Tod 1998 eine Fortbildung als Tischler. Da war er unter jenen, die sich in seinen poetischen Texten über den Alltag im Osten wiederfanden, längst eine Legende.
Diese nährt nun der Regisseur Andreas Dresen. Gemeinsam mit TV-Stars wie Axel Prahl, Bjarne Mädel und Kathrin Angerer hat er das Leben des Arbeitersängers verfilmt. Die letzte Klappe für den Dreh fiel im Dezember. »Wir machen keinen Film für Fans, sondern einen, der auch die erreicht, die den echten Gundermann nie gesehen haben«, versichert Produzent Peter Hartwig. Zu Hauptdarsteller Alexander Scheer, der seine musikalische Kompetenz bereits in eigenen Bandprojekten bewiesen hat, passen Gundermanns Insignien – Pferdeschwanz, riesiges Kassengestell, von Hosenträgern gehaltene Jeans – überraschend gut. Ob sein Spiel wie auch der Plot überzeugen, wird sich im August zeigen. Dann ist Kinostart.
red
facebook.com/GundermannDerFilm
Der Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2018, erhältlich ab dem 29. Dezember 2017 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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